Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

IASS veröffentlicht Forschungsergebnisse zu effektiver Governance

Projekt „TransGov“ empfiehlt neue Ansätze in Politik und Wissenschaft
29. November 2011. Für gesellschaftliche Transformationsprozesse wie die Energiewende reichen herkömmliche Formen des Regierens nicht mehr aus. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt „TransGov“ am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam. Die Wissenschaftler fordern ein nachhaltiges, „übergreifendes Regieren“ („Transgovernance“), bei dem nichtstaatliche Organisationen und Zivilgesellschaft stärker in Entscheidungen eingebunden und ebenso kulturelle Besonderheiten beachtet werden.
Die Ergebnisse des ersten Forschungsprojektes am IASS Potsdam werden jetzt in dem Report „Transgovernance – The Quest for Governance of Sustainable Development“ veröffentlicht. Geschrieben hat diesen Prof. Dr. Roeland J. in‘t Veld in Zusammenarbeit mit den Forschern des Projekts, das Vorwort verfasste Prof. Dr. Klaus Töpfer. Der englischsprachige Abschlussbericht, der erste Report in der neuen IASS-Publikationsreihe, kann auch hier auf der Website des Instituts für Nachhaltigkeitsforschung kostenlos heruntergeladen werden. Eine deutsche Übersetzung folgt.
„Der Mainstream des ,Sustainability Governance‘ nutzt alte Rezepte, obwohl wir wissen, dass diese nicht funktionieren“, sagt Dr. Louis Meuleman, Leiter des „TransGov“-Projekts und Mitautor des Reports. „TransGov ist ein Weckruf für Politik und Wissenschaft, damit diese sich aufraffen und Nachhaltigkeit erreichen, indem sie auf kulturelle Vielfalt, Kompabilität und Reflexivität setzen. Transgovernance verbindet das alles in einem dringend notwendigen Ansatz, der über herkömmliches Denken hinausgeht.“
Das Engagement von Bürgern sei für effektives Regieren und eine nachhaltige Entwicklung von großer Bedeutung, betonen die Forscher. In einer „Wissensdemokratie“ („Knowledge Democracy“) seien globale Ansätze ebenso notwendig wie die Einsichten und Beiträge der betroffenen Menschen vor Ort. Konkret schlägt „Transgov“ bei Infrastrukturprojekten, wie z.B. in Deutschland, die Einbindung der Zivilgesellschaft über das gültige Planungsrecht hinaus sowie globale Innovationsnetzwerke von Regierungen, Wissenschaft und Wirtschaft vor. „TransGov“ begann im Sommer 2010 und endete im Herbst 2011, die Ergebnisse werden in laufenden IASS-Projekten ausgegriffen und fortentwickelt.
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